1954 – 1964
Anfänge

Man kann die Geschichte der Realschule Lauda nicht dokumentieren, ohne die Verdienste der Gemeinde, des Gemeinderates, der Stadtverwaltung und der Bürgermeister der Stadt Lauda-Königshofen zu erwähnen. Mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates vom 8. März 1954, in der Volksschule in Lauda eine 5., 6. und 7. Aufbauklasse einzurichten, die bei „genügendem Interesse“ (Gemeinderatssitzungs-Protokollbuch Nr. 152) später um eine 9. und 10. Aufbauklasse erweitert wird, wurde der Grundstein für die spätere Realschule gelegt. Am 17. Mai 1954 stimmte das Kultusministerium dieser Entscheidung zu. Auch bei der Finanzierung zeigte sich das Engagement der Stadt: 1956 erklärte sie sich bereit, 50 Prozent des Lehrstellenbeitrags zu übernehmen und das trotz angespannter Haushaltslage. Da der Mittelschulzug nur „vorläufig“ genehmigt war, stand es der Schule nicht zu, Gastschülerbeiträge zu erheben, obwohl bereits 1958 knapp 90 auswärtige Schüler den Mittelschulzug besuchten. Dieses finanzielle Problem war Anlass, die endgültige Anerkennung des Mittelschulzuges zu beantragen, welchem am 13. März 1959 zugestimmt wurde. Dieser Meilenstein markierte für die Gemeinde eine wichtige Phase der Stadtentwicklung. 1959 besuchten 201 Schüler die Mittelschule, davon waren 88 Gastschüler. 1960 stieg die Schülerzahl auf 230, wobei die 110 Gastschüler einen Anteil von 48 Prozent ausmachten. Landesweit wuchsen die Mittelschulen und benötigten immer mehr Platz. In Lauda begegnete man diesem Raumproblem mit einem Erweiterungsbau (heute Werkrealschule), der 1961 die Raumnot etwas linderte. Nachdem sich der Mittelschulzug in Lauda etabliert hatte, war es folgerichtig, dass zehn Jahre nach dem Start die Umwandlung in eine eigenständige Mittelschule beantragt wurde, was der Gemeinderat am 16. November 1964 auf den Weg brachte. Zu diesem Zeitpunkt besuchten 487 Schüler die Volks- und Mittelschule.