Schüleraustausch ermöglichte viele wertvolle Erfahrungen

23. März 2017

Gegenbesuch der deutschen Schülergruppe in unserer Partnerstadt Boissy-Saint-Léger im März

Seit dem Empfang einer 30-kopfigen französischen Schülergruppe im Oktober wurde dem Gegenbesuch in Boissy-Saint-Léger im Großraum Paris von den Schülerinnen und Schülern der Josef-Schmitt-Realschule bereits mit Spannung entgegengefiebert. Eine Gruppe von französischlernenden Realschülern der achten und neunten Klassen und ihre Begleitlehrerinnen Sarah Müller und Jasmin Withopf machten sich für 7 Tage auf den Weg in unsere französische Partnerstadt, um nicht nur ihre Französischkenntnisse anzuwenden und zu vertiefen, sondern außerdem freundschaftliche Bande zu knüpfen und die Kultur unseres Nachbarlandes am eigenen Leibe zu erfahren.
Da sich die jeweiligen Austauschpartner beim Besuch der französischen Gruppe in Lauda bereits kennen gelernt und daraufhin regelmäßige schriftliche Konversation gepflegt hatten, tauschten sich die Schülerinnen und Schüler bereits bei der Anreise rege aus, was sie mit ihren Gastfamilien unternehmen würden. Nach dem herzlichen Empfang durch Mitglieder des dortigen Partnerschaftskomitees im Saal Tohu-Bohu, blieb dann noch kurz Zeit die Gasteltern und
-geschwister kennen zu lernen, bevor alle müde und gespannt den Abend in „ihren“ Familien beschlossen.
Am Dienstagmorgen stand auf dem Programm, was die deutschen 14- bis 16-Jährigen in den vorherigen Tagen am meisten beschäftigte: der Besuch des Unterrichts mit ihren jeweiligen Austauschpartnern an den Collèges Blaise Cendrars bzw. Amédée Dunois. „Wie wird der Unterricht sein?“, „Muss ich mich evtl. vorstellen?“, „Sind die Lehrer dort streng?“ oder „Gibt es viele Unterschiede zur Schule in Deutschland?“ waren Fragen, die die Schüler im Voraus sehr beschäftigten. Beim gemeinsamen Mittagessen in der Schulkantine des jeweiligen Collèges war schließlich Zeit, sich und der Begleitlehrerin zu berichten, welche Entdeckungen und Erfahrungen die Schüler machten, bevor sie am frühen Nachmittag zum Kennenlernen der Partnerstadt über eine Stadtrallye eingeladen waren. In zehn gemischten Gruppen starteten die deutschen und französischen Schüler an ihren jeweiligen Collèges, um mithilfe eines Stadtplans und liebevoll ausgearbeiteten Fragen und Rätseln auf Deutsch oder Französisch Boissy zu erkunden. Nicht nur Übersetzungskompetenz und Orientierungssinn, sondern vor allem Zusammenarbeit und aufeinanderzuzugehen war hier gefragt, um die von der Präsidentin des französischen Partnerschafskomitees Michèle Besigot erstellten Fragebögen möglichst effektiv zu lösen. Die etwa dreistündige Erkundungstour führte alle teilnehmenden Gruppen schließlich ins örtliche Rathaus, wo sie durch Mitglieder des Partnerschaftskomitees von französischer Seite sowie den Bürgermeister Régis Charbonnier in Empfang genommen und zu einem kleinen Umtrunk eingeladen wurden. Zur Feier des partnerschaftlichen Zusammenkommens begrüßte Monsieur le Maire außerdem alle Gastfamilien sowie die Familien aller Schülerinnen und Schüler, die an der Fahrt nach Lauda im Oktober teilgenommen hatten, und erinnerte die versammelte Schülerschaft an die Bedeutung des Austausches als Grundlage der deutsch-französischen Freundschaft . Nach der Siegerehrung der drei erfolgreichsten Rallyegruppen, welche durch effektive Zusammenarbeit die besten Ergebnisse erzielten, überreichte Roland Leloir allen deutschen Schülern im Namen des Partnerschaftskomitees ein Willkommenspräsent.
Für den Mittwochvormittag war der Besuch eines der bedeutendsten Ortes französischer Pferdezucht anberaumt: Auf einem Areal von mehr als vier Hektar befindet sich am Rande von Boissy-Saint-Léger das weltweit größte Zentrum für die Züchtung und Ausbildung von Trabrennpferden. In zwei Gruppen erfuhren die deutschen und französischen Schüler viel Interessantes zur Nutzung des Areals und besichtigten das im Zentrum gelegene Schloss von Grosbois, welches durch Maréchal Berthier im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Aufgrund des im laizistischen Frankreich weitgehend für die private religiöse oder auch künstlerische Unterweisung vom Unterricht freigehaltenen „Mercredi libre“, gestalteten die französischen Gastfamilien den Nachmittag mit ihren deutschen Gästen in eigener Regie.
Selbstverständlich wollte bei dem Besuch auch die vorteilhafte Lage der Partnerstadt als Vorort von Paris genutzt werden, sodass sich am Donnerstagmorgen 42 Schülerinnen und Schüler und ihre Begleitpersonen auf den Weg in Frankreichs Hauptstadt machten. Eingeladen vom französischen Partnerschaftskomitee lernten die Schüler bei der Fahrt mit den Bateaux-Mouches auf der Seine viele Sehenswürdigkeiten rund um die Ile de France, u. a. Notre Dame oder die Samaritaine, im Zentrum von Paris auch außerhalb des Schulbuchs kennen. Beim obligatorischen Besuch des Eiffelturms wurde schließlich jede Gelegenheit genutzt, sich vor der dem Wahrzeichen der Stadt in Szene zu setzen. Zum Abschluss des Tages organisierte Marie-Laurence Germany, Deutschlehrerin an den Boissyer Collèges und Mitorganisatorin der Austauschfahrt, einen Kurzbesuch im Pariser Goethe Institut, wo sich die Schüler mit den Aufgaben der Organisation vor Ort vertraut machen konnten. Vom Triumphbogen am Place de l‘Etoile aus trat die Großgruppe schließlich wieder die Heimfahrt an.
Am Freitag war die kleine Gruppe der Josef-Schmitt-Realschule mit ihren Lehrerinnen Jasmin Withopf und Sarah Müller schließlich für einen Tagesausflug freigestellt und unternahm unter fachkundiger Führung einiger Mitglieder des französischen Partnerschaftskomitees einen zweiten Ausflug in die Hauptstadt. Den zahlreichen Wünschen der Schüler nachgebend, begann die Besichtigungstour mit dem Besuch des Triumphbogens und dessen perspektivischer Platzierung, von wo aus die Gruppe die gesamte Strecke über die Champs Elysées, am Place de la Concorde vorbei, durch den Tuileriengarten bis zum Museum des Louvre zu Fuß zurücklegte. Die Neugierde der Laudaer Schülerinnen und Schüler war jedoch noch bei Weitem nicht gestillt, sodass sie sich die Glaspyramide vor dem Louvre auch aus der Perspektive des Souterrains ansehen wollten. Bevor sie schließlich für kurze Zeit zum Freigang und Shoppen von Souvenirs in Beaubourg entlassen wurden, erklommen sie – vor Wind und Wetter geschützt – mit der Rolltreppe die Fassade des Museums Centre Pompidou für zeitgenössische Kunst, um die atemberaubende Aussicht über die Dächer von Paris zu genießen. Bei der Rückkehr in die Vororte waren schließlich alle von der Tagestour geschafft, aber voller neuer Eindrücke und überglücklich über das ein oder andere erstandene Mitbringsel und Erinnerungsstück an die Hauptstadt Frankreichs.
Zum Abschluss der Woche verbrachten die Gastschüler den Samstag in ihren französischen Familien, unternahmen mit diesen weitere Ausflüge nach Paris, gingen ins Schwimmbad oder in den Klettergarten. Voller positiver Eindrücke fanden sich schließlich alle Gastgeber und Gäste am Sonntagmorgen am Bahnhof ein. Bevor die Realschüler und ihre Begleitlehrerinnen die Heimreise antraten, verabschiedeten sich auch einige Mitglieder des Boissyer Partnerschaftskomitees sowie deren Präsidentin Michèle Besigot von der deutschen Gruppe und überreichte allen ein Präsent mit hochwertiger Schokolade zum Abschied.
Nicht nur rückblickend ist dieser Austausch als voller Erfolg zu bezeichnen, insbesondere die Wiederaufnahme der Beziehungen der Schulen untereinander verlief so erfolgreich, dass die beiden Organisatorinnen Marie-Laurence Germany und Sarah Müller die Begegnung nutzten, sogleich die Planung für die Austauschfahrten im nächsten Schuljahr wiederanzugehen. Alle Französisch lernenden Acht- und Neuntklässler sind dann wieder eingeladen am Schüleraustausch mit Boissy-Saint-Léger teilzunehmen.

Zurück

Schmeckt nicht
gibt's nicht!

Du hast die Wahl: Damit Du in der Cafeteria nur das bekommst, was Dir wirklich schmeckt. Einfach einloggen, auswählen und bestellen!